Es ist in den letzten Tagen ein wenig ruhig geworden auf unserer Seite. Das liegt aber nicht daran, dass wir faul waren und nicht schreiben wollten. Wir waren in Wahrheit ganz fleißig. Nachdem der ganze bürokratische Kram erledigt war, hatten wir Zeit, uns um unsere Bedürfnisse zu kümmern. Und das erste Bedürfnis war Mobilität. Bahnfahren ist zwar gut und schön, aber auf Dauer doch etwas teuer und nervig. Deswegen gab es für uns Fahrräder. Durch Scott wussten wir schon, dass hier Craigslist eine ähnliche Platform wie Ebay Kleinanzeigen ist, wo man allerhand Dinge bekommen kann. Glücklicherweise haben wir dort 2 Fahrräder von einem Pärchen abkaufen können, welches diese nur rumstehen hatte. Und das ganze für stolze $50. Also für beide. Da konnten wir auch über den ein oder anderen Rostfleck hinweg sehen.

[siteorigin_widget class=“WP_Widget_Media_Image“][/siteorigin_widget]

Und das sind sie: Lydia und Torsten. Unsere beiden Begleiter für das nächste Jahr. Wir haben sie auch gleich mit in die Innenstadt von Vancouver genommen, wo die beiden uns schon sehr geholfen haben. Ohne sie hätten wir es nicht geschafft, Gastown, CBD (Central Business District) und Stanley Park an nur einem Nachmittag zu besichtigen. (Das Foto ist von Stanley Park aus mit Blick auf die Skyline).

Vancouver ist eine sehr angenehme Stadt. Trotz ihrer Größe ist es erstaunlich ruhig und entspannt. Wir waren am Samstag dort und selbst da waren sehr wenig Leute unterwegs, verglichen mit anderen Großstädten. Es gibt viel Grün, die Einwohner liegen auf den Wiesen, treiben Sport und genießen einfach das Wetter. Gastown ist anscheinend der älteste Bezirk von Vancouver, eine alte Hafengegend mit sehr vielen Restaurants und Bars. Ein wirklich schöner Ort um abends ein Bier zu trinken oder einen ganz tollen Cesarsalad zu essen.

Wir werden die nächsten Tage noch einmal nach Vancouver fahren, um die Stadt noch ein wenig intensiver zu erkunden. Der erste Eindruck hat aber schon gezeigt, warum es die angeblich lebenswerteste Stadt der Welt ist.

Aber das ist noch nicht alles, was wir die letzten Tage erreicht haben. Scott war so lieb und hat uns am Dienstag sein Auto geliehen, damit wir zu einigen Besichtigungen von Campervans fahren konnten. Da aus irgendeinem Grund in Vancouver im Moment sehr wenig Vans angeboten werden, sind wir bis nach Whistler bzw. Pemberton gefahren, um uns verschiedene Fahrzeuge anzusehen. Nach dem dritten Camper sind wir auch schon fündig geworden. Wir haben ihn einem englischen Skisportler abgekauft, der ihn für die Skisaison in Kanada genutzt hat und jetzt schnell wieder nach Europa zum nächsten Wintereinbruch wollte. Ein Ford Econoline 150 ist es geworden, leider nur ein Line 6 mit schlappen 4,9 l Hubraum. Der dreißigjährige betuliche Bolide hat bei den hiesigen Steigungen gut zu tun und dankt es mit einem Verbrauch an Treibstoff, der uns die Tränen in die Augen treibt. Dafür bietet er Platz, ist gut gewartet und wir können in ihm wegen seiner Propangasheizung sogar im Winter wohnen. Die Inneneinrichtung ist für heutigen Stil nicht mehr ganz die schönste, aber wir sind dabei, das Beste daraus zu machen. Bis dahin suchen wir noch einen Namen. Die Bedingungen sind, dass er weiblich und möglichst anglophon ist. Vielleicht habt ihr ja Ideen. Die dürft ihr gern in den Kommentaren mitteilen 🙂

[siteorigin_widget class=“WP_Widget_Media_Image“][/siteorigin_widget]
[siteorigin_widget class=“WP_Widget_Media_Image“][/siteorigin_widget]

Auf dem Weg und in Whistler bzw. Pemberton selbst haben wir das erste Mal wirklichen Kanadafeeling bekommen. Wir sind an so vielen Postkartenmotiven vorbeigefahren. Es ist wirklich genauso, wie man sich Kanada vorstellt. Wälder, Berge und traumhafte Seen bzw. Fjorde. Die Fahrt auf dem Sea-to-Sky-Highway wurde auch von allen Einheimischen als total schön beschrieben. Nur mit einem hatten wir in Whistler nicht gerechnet. Schnee. Und das bei über 20°C. Früh war es dort zwar noch sehr kalt, aber gegen Mittag wurde es richtig warm. Dennoch sind noch einige Wintersportler dort unterwegs. Es sieht etwas ulkig aus, wenn man selbst mit kurzen Hosen und T-shirt schon schwitzt und einem nur Leute mit Mütze und Snowboardhosen entgegen kommen.

[siteorigin_widget class=“WP_Widget_Media_Image“][/siteorigin_widget]