Von Sydney nach Parkes
Vorgestern früh sind wir in Sydney angekommen. Der Flug von Perth nach Sydney ging über Nacht und wir haben kaum geschlafen. Deswegen war die Ankunft in Sydney sehr von Müdigkeit geprägt. Die Fahrt in die Stadt vom Flughafen war schon der erste aufreibende Punkt: Wir hatten eine Karte für den öffentlichen Verkehr vorher von einem Kumpel geschenkt bekommen und haben in unserer Naivität gedacht, wir können beide mit der Karte fahren. Also haben wir das Geld für 2 Transporte in die Innenstadt nach Sydney aufgeladen (40 AUD). Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass es man diese Karte natürlich nur allein benutzen konnte. Also schonmal 20 AUD umsonst bezahlt. Naja..
Irgendwann sind wir dann in Sydney angekommen und direkt in unser B&B gelaufen. Das war echt super. Dort hatten wir für 25 AUD/Nacht ein riesengroßes Zimmer, was wir sogar schon früh um 9 beziehen durften. Also wirklich sehr zu empfehlen und vor allem perfekt gelegen. Wir waren keine 10 Minuten vom Darling Habour und von der Innenstadt entfernt. Die Innenstadt ist sehr imposant, wir sind durch das Bankenviertel gelaufen, über die Habourbridge und zurück durch The Rocks, die Altstadt von Sydney, wenn man das so sagen kann. Dort stehen die ersten Häuser, die in Sydney gebaut wurden, so um 1850 rum. Von da aus ging es zur Oper, die muss ja jeder mal gesehen haben 🙂 Ein sehr imposantes Gebäude, bei dem wir uns gefragt haben, wann es wohl gebaut wurde. Wir tippen aufgrund des Baustils so 70er 80er Jahre, aber sicher sind wir uns nicht. Klar, wir könnten im Internet nachgucken, aber das wäre ja langweilig 🙂
Abends haben wir uns dann mit Natis Großcousine Sofie und ein paar Leuten von ihr getroffen. Sie mach seit ende letzten Jahres ein Work-and-Travel in Australien und ist momentan an der Ostküste unterwegs. Daher hat das ganz gut gepasst. Es war wirklich ein sehr schöner Abend und es war irgendwie witzig, wenn man plötzlich seine Verwandtschaft am anderen Ende der Welt trifft.
Am nächsten Tag haben wir unseren Camper abgeholt. Das ist wieder ein Spaceship geworden, wie wir damals schon in Neuseeland hatten. Allerdings diesmal ein bisschen besseres Model, weil alle anderen schon ausgebucht waren. Aber wir sind sehr zufrieden damit.
Endlich raus aus Sydney (die Stadt hat uns mit ihren vielen Menschen etwas überfordert) ging unsere Fahrt direkt in die Tiefen der Blue Mountains hinein. Leider haben wir es am ersten Tag nicht mehr geschafft, uns etwas anzusehen, da wir gefühlt ewig bis dahin gebraucht haben. Der Verkehr zu Ostern hier ist echt krass. Gefühlt haben wir nur im Stau gestanden. Endlich an unserem kostenlosen Campingplatz angekommen waren wir doch sehr erstaunt, wie oft man dort deutsch hört. Man hörte dort nahezu keine andere Sprache. Ein Phänomen an das wir uns nach der Westküste erst einmal gewöhnen müssen. Aber das scheint hier wohl normal zu sein.
Gestern haben wir dann die Blue Mountains etwas erkundet. Ursprünglich wollten wir bis Katoomba zurückfahren, um dort die Three Sisters und einen Wasserfall anzusehen, aber der Verkehr hat uns davon abgehalten. Also sind wir zum Evans Lookout abgebogen und haben festgestellt, dass von dort der Gran Canyon Walk startete, den wir eh vorhatten zu gehen.
Die Aussicht vom Evans Lookout war wirklich fantastisch und der Walk durch den Gran Canyon auch. Dieser ging ungefähr 7 km lang erst sehr steil bergab durch wunderschöne Täler und Felsformationen, die ein wenig an das Elbsandsteingebirge erinnert haben und später natürlich alles wieder bergauf. Definitiv zu empfehlen.
Unseren nächsten Stop haben wir an den Victoria Falls gemacht. Nach ungefähr 5 km Schotterstraße haben wir arg überlegt, ob wir uns noch den 2 km langen Wanderweg, der mit 2,5 h Laufzeit ausgeschrieben war, geben sollten. Am Ende haben wir es dann doch getan und es hat sich absolut gelohnt. Es war mega anstrengend, weil man eigentlich eine 350 m hohe Steilwand herunter und wieder hinauf gelaufen sind, was auch nicht immer ganz einfach war. Heute tut uns beiden alles tierisch weh. Aber der Wasserfall war wirklich großartig. Es war genau, wie man sich einen Wasserfall vorstellt. Außerdem waren im oberen Bereich des Wasserfalls ganz viele kleine hummerartige Tiere, die mit ihrer roten Farbe sehr hervorgestochen haben.
Dummerweise haben wir nicht bedacht, dass auch hier an Karfreitag alle Läden geschlossen haben, weswegen wir ein bisschen in Nahrungsnot gekommen sind. Am Ende haben wir dann in Lithgow einen Fish-and-Ships Laden gefunden, bei dem wir noch etwas Meeresfrüchte kaufen konnten. Das war schon ok, aber Fish-und-Ships werden definitiv nicht Natis Favourit werden.
Heute sind wir zu Claudi gefahren. Das ist eine Studienfreundin von Basti und lebt mit ihrem Freund und Kind und 2 Hunden in der Nähe von Parkes. Es wirklich schön hier, so abgeschieden und ruhig. Und im Moment brät hinter uns ein riesiges BBQ, was darauf wartet, gleich von uns gegessen zu werden.
Dann habt mal einen schönen Abend ihr Lieben. Bei uns ist es ja schon kurz vor 7 und so lang wird der Abend nicht mehr gehen.