… und gleich wieder weg

Vor 3 Tagen haben wir uns auf den Weg gemacht, um wieder an die Küste zu kommen. Das waren von Parkes aus immerhin knapp 750 km little bit of nothing. Ok, eigentlich nur 600 km bit of nothing, bis wir am Waterfall Way ankamen. Bis dahin bestand das Land aus Feldern, Weiden und Farmen und hin und wieder mal eine Kuh, die auf der Straße stand.

Irgendwann waren wir in der Nähe von Armidale, wo der Waterfall Way beginnt. Dort haben wir ein einigermaßen ruhiges Plätzchen an einem Wasserfall gesucht, wo wir übernachten konnten. Noch immer kostenfrei (aber das sollte bald aufhören). Der Wasserfall hatte leider, wie so viele Wasserfälle in der Umgebung, kein Wasser. Der Sommer muss sehr trocken gewesen sein, weswegen die Flüsse kaum Wasser führen. Beeindruckend war diese gewaltige Schlucht, in die in den Wintermonaten das Wasser hinunter donnert, dennoch. Abends beim Camp Fire bekamen wir Besuch von einigen Possums, nachtaktive katzenartige Beuteltiere, die sich neben uns an einer halben Wassermelone vergnügten.

Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück mit Kängurus und Wallabies auf den Weg zur Küste. Das waren nun noch ca. 160 km. Vorbei an einigen Wasserfällen, die wir uns noch angesehen haben (wobei nur einer Wasser hatte) haben wir gegen späten Nachmittag irgendwann die Küste bei Coffs Harbour erreicht. Leider mussten wir schnell feststellen, dass man dort, unter Androhung von 1.000-AUD-aufwärts-Strafen, nur auf überteuerten Campingplätzen nächtigen darf. Er ist das Surferparadies schlechthin und durch seine subtropischen Regenwälder wunderschön, jedoch scheint der gesamte Küstenabschnitt bis hoch nach Byron Bay komplett versnobt. Nachdem wir nicht wirklich was gefunden hatten, sind wir in einem niedlichen Städtchen namens Bellingen gelandet, wo wir auf einer Pferderennbahn für 10 AUD pro Person schlafen konnten. Auch das Bier im Pub war bezahlbar – nur 7 AUD/Pint!!! Dafür haben wir in Sydney locker das Doppelte geblecht.

Abends hatten wir dort das schöne Erlebnis, dass in der Dämmerung tausende Flughunde über unsere Köpfe hinweg geflogen sind. Fast der ganze Himmel war schwarz.

Wieder an der Küste, fuhren wir an einige Strände. Der Strand, der uns am meisten faszinierte, war in Red Rock. Die eisenhaltigen Steine am Strand geben mit ihrer roten Farbe einen tollen Kontrast zum blauen Wasser und dem weißen Strand.

Weiter nördlich wollten wir uns irgendwo zwischen Ballina und Byron Bay einen schönen Platz suchen, um den Abend dort zu verbringen. Das war aber nicht wirklich einfach. Irgendwann waren wir von den ganzen Touristen und den vielen Verbotsschildern an der gesamten Küste so genervt, dass wir, nachdem wir kurz baden waren, uns doch lieber wieder ins Hinterland zurückgezogen haben. Unsere Tour endete dann in der Nähe von Lismore, wieder auf einer Pferderennbahn. Die sind zwar nicht sonderlich gemütlich, aber man hat für erträgliches Geld einen Stellplatz. Die durchschnittlich 50 AUD auf einem Holiday Park sehen wir einfach nicht ein, zumal man dort immer sehr eng zwischen ganz vielen anderen Leuten steht.

Was wir vorher nicht wussten: Lismore ist das Gebiet mit der größten Koalapopulation in New South Wales. Da konnten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, an alle möglichen Stellen zu fahren, um dieses süße Getier zu suchen. Davon gibt es in der Stadt einige, aber leider hatten wir kein Glück und konnten keinen „fuzzy grey bum in a gum“ finden, wie es so schön im Reiseführer geschrieben steht 🙂

In Lismore gibt es eine Koala-Auffangstation in der Nähe der Uni. Dort arbeiten ca. 100 Freiwillige, die sich um verletzte oder kranke Koalas kümmern. Ein paar von ihnen durften wir besuchen.

Diese beiden sind dauerhafte Patienten in dem Koala Care and Research Center in Lismore. Viele Koalas werden, nachdem sie wieder gesund sind, wieder in die Freiheit entlassen, aber manche müssen leider für immer da bleiben. Aber es geht ihnen dort gut und sie können ein verhältnismäßig normales Leben führen.

Nach dem Besuch bei den Koalas war unser Ziel, das Platypus zu finden. Dieses Schnabeltier hat sich aber leider bis jetzt erfolgreich bedeckt gehalten.

Den Abend und die Nacht haben wir beim YHA in Nimbin, was einer deutschen Jugendherberge gleicht, nur mit Campingplatz, verbracht. Die Stadt ist zwar auch voller Touristen, aber es ist hier sehr ruhig und entspannt, sodass wir beschlossen haben, heute hier ein wenig die Gegend zu erkunden und noch eine Nacht zu bleiben.